Der Elbenkrieger

Kurz vor den Kampf, gegen die Orks der Ongbúrz, in den tiefen Gräben von Dol Dínen, südöstlich von Esteldín, hörte Ikanaria eine sanfte melodische Stimme, wie Sie sie nur aus sehr alten Tagen kannte. Verwundert schaute Sie sich um und Blickte in die Augen eines Hochgewachsenen blonden Elbenkriegers. „le tulu apanónar?“ hörte sie die Stimme mehr als fraglich fragen. „Was“ fragte Ikanaria verwundert, für Sie ergaben die Worte keinen Sinn, auch wenn ihr Klang wunderschön war. Der Elfenkrieger wiederholte seine Frage erneut „le tulu apanónar?“ doch auch diesmal konnte Ikanaria keine Antwort geben, Sie erkannte kein einziges dieser Wörter. Die Stirn in Falten gelegt, schaute der Elbenkrieger Ikanaria musternd an und sprach dann mit harter Stimme „le firin!“ Nun völlig verwirrt schaute Ikanaria den Elbenkrieger tief in die Augen und knurrte ihm leise zu „Sprich so das ich dich verstehe!“ doch der Elbenkrieger sagte nur noch, fast schon mitleidig „lin nalla gonathra le ar harn le“ er drehte sich um und verschwand, genauso schnell wie er gekommen war. Völlig perplex blieb Ikanaria stehen. Um sie herum begannen die Kämpfe, die Kämpfe wo Sie ihre Zusage zur Hilfe gab, doch Sie blieb einfach nur perplex stehen bis Sie ein Schlag gegen den Arm wieder aufzuwecken schien. ...
Hat Sie das nur geträumt, oder war das gerade wirklich passiert, fragte Sie sich leise, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um nachzufragen, ob die anderen auch diesen Elbenkrieger gesehen hatten, den jetzt war die Zeit des Kampfes....

(2)

Wütend, fassungslos und ausgesprochen zornig stapfte Ikanaria aus den tiefen Gräben von Dol Dínen, südöstlich von Esteldín, bis sie von den anderen nicht mehr zu sehen war. Ein wütend gezischtes "Pferd" liess ihren Gaul angetrappt kommen. Einige Zeit später kam Sie an ihren gemeinsamen Haus mit Manaveru an und marschierte schnurstracks zur Tür, riss sie auf, betrat den Raum und knallte die Tür zu.
"Wieso spricht dieses Langohr nicht mit mir in einer Sprache die ich verstehen kann! Wieso behandeln mich die Langohren immer wie ein Kind!!"
Ein erneutes Knallen und das dumpfe Geräusch der sich schliessenden Kellertür folgten. Aus den Gewölben unterhalb des Hauses erklangen wüste, wenn auch unverständliche Flüche; Tabak, Einmachgläser, hölzerne Schatullen flogen durch die Luft und landeten an der Wand oder in einer Ecke.
„le tulu apanónar?“... äffte Ikanaria überspitzt den Elbenkrieger nach ... „lin nalla gonathra le ar harn le“... Knurrte sie nun nur noch ... „Was denkt sich dieses zu groß geradene Exemplar der Langohren, mir so dermaßen auf die Nerven zu gehen“...Fauchte sie erneut und alles was ihre Finger auch nur ansatzweise zu packen bekamen flog quer durch den Keller. „Wenn der mir noch mal in die Finger kommt, dieser rath'arg“ Knurrt Ika wütend und bekam sich gar nimmer ein. „jiv'elgg wird der jaluk erleiten.“ Fauchte Ikanaria mit kalten und leeren Blick nur noch heiser. Ihre Stimme wurde immer leiser, krächzend, zu einem traurigen, fragenden Flüstern, bis sie schliesslich erstarb. Die Spur der Zerstörung, die Ikanaria hinterliess störten sie nicht weiter, sie verlies einfach das Haus und machte sich auf den Weg Angmarims zu töten....